Mit acht Liedern durch die Wirren der letzten zwei Jahre

Text von Matthias Gerber / 15. April 2022                PDF dieses Textes

Im ersten Lockdown hatten ich und meine Musik- und Lebenspartnerin Karin Jana Beck den starken Drang, unsere persönliche Haltung zur «Coronakrise» in eigene Lieder zu verpacken. Begonnen hat Alles mit einer Umdichtung von Ruedi Rymanns «Schacher Seppli». Immer zentraler wurde für uns beide die Frage: «Wo wei mer hi? / Wo wollen wir hin?», das Benennen von Visionen für eine zukünftige, lebenswerte Welt, im Kleinen und im Grossen. Und diese Frage hat auch bald zwei Jahre später nichts an Aktualität verloren. Wir wünschen dir/euch Besinnung und Freude auf dieser kleinen, hoffentlich inspirierenden Lese- und Hörreise durch unsere bewegte Zeit.

Erstaunt über das mediale Fluten des Coronathemas vor und während dem ersten Lockdown, über das Diffamieren von ehemals wohlangesehenen Fachleuten wie beispielsweise Wolfgang Wodarg, wenn sie dem gängigen Narrativ widersprachen, überrascht von der Darstellung des von oben verordneten Shutdowns als alternativlos, kam uns die Idee, den «Schacher Seppli» auf die damalige Situation umzudichten.

Dasselbe Lied hochdeutsch untertitelt

Unsere "Corona"-Version des Schacher Seppli – mit einem Handy in unserer Stube auf einfachste Weise aufgenommen – beginnt mit folgender Strophe:   

Ich bi d’ Corona Sars-Cov Zwöi, im ganzä Land bekannt.
Ha früener zur Familie ghört, doch jetz wird ich verdammt.
D’ Lüüt wärdid wägä miär iigschpeert, s tued miär im Härzä weh.
Ich stuune fescht und frage mich: ”Wiä cha so öppis gscheh?“

Konnte damals im Frühling 2020 nicht der französische Präsident Macron den Krieg gegen das Virus ausrufen!? Und dass sich mit den verschiedenen Haltungen von Menschen gegenüber diesem «Krieg» bald weitere zwischenmenschliche Gräben auftun würden, zeichnete sich schon früh ab. Diese Sorge fand in unserer Abschlussstrophe Ausdruck:    

Doch jetz sind vili Gräbe da, das macht miär Sorge, ja!
Än Alptraum hed mich bsuecht hüt z’Nacht – fahd Bürgerchrieg so a?
Ich glaub, s’isch Zyt zum Achtig gäh, ä nüe Traum entstahd:
Ä Schwyz / ä Wält, wo nümme s Gäld regiärt, s um’s Wohl vu Allne gahd!

Ich bin überzeugt, dass dieser geld- und machtkritische Abschluss unseres Liedes auch Ruedi Rymann gefallen hätte, er der in seinem Lied schrieb: «S gaht uf der Wält gar artig zyä, i has scho mengisch gseh, dass d Liit wäg dem verfliächte Gäld änand tiänd schiili weh.»

Nachdem wir das Lied auf dem Bundesplatz bei einer auch von der Polizei her friedlichen frühen Mahnwache während des Lockdowns gesungen hatten, titelte das Magazin Zeitpunkt: «Auch Schacher Seppli ist auf dem Bundesplatz dabei!». Nachdem die Klein-Demonstrationen von der Polizei immer aggressiver bekämpft und so im Keim erstickt wurden und auch all unsere offenen Singanlässe und -seminare dem Lockdown zum Opfer fielen, verlegten wir unser Singen nach draussen, mehrmals machten wir Balkonsingen vor Alters- und Pflegeheimen, wir sangen in unserem Garten in Winterthur in diesem wettermässig so wunderbaren, warmen Frühling, wo die leeren Restaurants und Innenstädte uns wie ein surrealer schlechter Traum vorkamen. Und wir sangen am Waldrand für uns und vor gesenkten Barrieren für die wartenden Autofahrer. In dieser Lockdown-Zeit von Rückzug, Beschäftigung mit den gesellschaftlichen Vorgängen und viel Natur entstanden weitere vier Lieder.

An einem sonnigen Nachmittag kam Karin Jana mit einem Melodie- und Textfragment aus dem Wald zurück – und daraus entstand dann das Lied "Wo wei mer hi?": 

Dasselbe Lied hochdeutsch untertitelt / englisch untertitelt / hochdeutsch singbar von Hans Spielmann

Das Lied stellt unseren "Tieftraum", unsere Bedenken für die Zukunft neben unsere positiven Utopien, unsere "Idealvision" und lädt so ein, sich selber mit der Frage zu beschäftigen "Wo will ich hin, persönlich - und als Erdenbürger gesamtgesellschaftlich?". Einen offenen gesellschaftlichen Diskurs darüber zu führen, wie wir unsere Welt gestalten wollen, scheint uns dringend und not-wendig, um nicht ungewollt in einer von Mächtigen entwickelten und mit Druck vorangetriebenen "Neuen Normalität" zu landen. Dazu eine Strophe des Liedes:

Wo wei mer hi? I ne Wält wo-n en anderi Meinig grad Stritt git? Säg,
wo wei mer hi? Wo mir anderi schlächt mache – für säuber guet z’sy? Ja,
i gseh Mönsche, wo fragend u offe ustusche, was se bewegt 
E Vilfalt vo Asichte findet hie Platz wo me wahri Mönschlichkeit pflegt 

… und der wiederkehrende Refrain, der viele Menschen sehr bewegt hat:

Ja dr Wandu isch müglich. Bisch o du da derby?
Zäme schaffe mer Wunder. Tröime mir üs dert hi!

Das Echo auf dieses Lied und die dazu ausgewählten Bilder war enorm, als wir es im letzten Spätherbst, als sich schon der nächste Teil-Shutdown mit umfassendem Singverbot abzeichnete, endlich als Video veröffentlichten. Es schien vielen Menschen aus dem Herzen zu sprechen in der offenen Benennung der dunklen und hellen Seiten der aktuellen Krise: «Wunderbar wahr und herzöffnend», «Sackstark. Berührt das Herz. Und dessen Antwort braucht’s in einer Zeit, wo Medien und Politik uns in einer Massenhypnose von Angst halten wollen.», «Hat mich zu Tränen gerührt. Das Leben wäre so schön, wenn wir es nur leben würden.» … und hundertfach: «Mir sy drby / wir sind dabei!» Das Lied wurde so oft geteilt, dass es inzwischen in den vier Versionen über 100’000mal aufgerufen wurde. Und die Fragen, die es aufwirft, sind aktueller denn je – und warten auf unsere Antwort: «Welche Welt wünschen wir uns? Was sind die wichtigsten nächsten Schritte? Und wie können wir das von der Basis, vom einfachen Volk her mitbestimmen, wenn wir uns nicht in einem von aussen bestimmten dystopischen Great Reset wiederfinden wollen?»

Dazu zwei weitere Verse aus dem Lied:

Wo wei mer hi? I ne Wält wo mir all nach em grosse Gäld „tanze“? Säg,
wo wei mer hi? Wo di Riiche geng riicher u Armi geng ermer sy?
I gseh-n e Wält, wo mir Mönsche-n üs zäme als grossi Familie gseh 
Mir teile dr Riichtum u all üsi Gfüeu das isch Glück – so het jede/i meh

… und:

Wo wei mer hi? I ne Wält wo mir Alles als Zahl tüe begriffe? Säg,
wo wei mer hi? Wo üs Grafike, Gitter, Schtatistike leite? Ja,
i gseh üs Mönsche, wo stuunend erkenne, wi d’Wält läbt u alles drin schwingt
es wunderbars Zämespiil vo allne Chreft, wo dr Mönsch o achtsam drin klingt

Gleichzeitig entstand das Visionslied "S isch itz Zyt":

Dasselbe Lied hochdeutsch untertitelt / englisch untertitelt

Das Lied hat eine burjatisch-mongolische Hauptmelodie, welche sich faszinierend verbindet mit einer trancigen litauischen Weise. Es benennt allgemeine menschliche Qualitäten und Lebensentwürfe, welche in dieser herausfordernden Wendezeit wichtig sind, um in eine für Menschen, Tiere, Pflanzen, Natur artgerechte und nachhaltige Welt-Gesellschaft zu finden. Es beginnt mit:

‘S isch itz Zyt, dass mir begriffe – ‘s bruucht nid viu, zum zfride sy
ja, dr würklech Riichtum chunnt vo Inne, das isch ds Gheimnis vo dr Wäut

… und endet mit:

‘S isch itz Zyt, dass mir erläbe, dass mir ei Familie sy
Pflanze, Tier u Mönsche, Ärde, Wasser, Füür, Wind, Natur – e grosse Gsang

‘S isch itz Zyt, dass mir erschaffe e nöiji Wäut mit andre Wärt
Wo nid Riichtum regiert u Macht u Sicherheit, sondern ds Läbe mit Cho u Gah

So spricht das Lied am Ende auch das oft verdrängte Bewusstsein und Anerkennen unserer Vergänglichkeit an – und es benennt im Refrain Qualitäten, die in unserer herausfordernden Zeit so dringend gefragt sind (inspiriert von Daniele Ganser):

Wahrheit, Muet u Liebi – i schtah itz uf u handle – zäme chöi mir üs wandle

Für Karin Jana und mich war und ist es eine der grössten Herausforderungen, uns dem Dunkeln unserer Zeit zu stellen, uns offen zu informieren über Unerhörtes und bedrohliche Hintergründe – und dabei nicht schwer, depressiv oder aggressiv zu werden. Immer wieder hilft es uns da, einerseits Visionen und menschliche Werte hochzuhalten und zu pflegen – auch im Sinne des Zitats von Viktor Frankl:  «Nur wenn jemand eine Vision von der Zukunft hat, hält er durch auch in der Not.» - und andrerseits uns mit höheren Quellen von Kraft zu verbinden, uns spirituell auszurichten.

Kurz nach Verhängung des ersten Lockdowns, schon früh im April, wurde das Narrativ der «Impfung als einzige Lösung zur Überwindung der Covid-Pandemie» verbreitet, in einer Zeit als die tonangebenden Fachleute noch betonten, wenig zu wissen über das «neuartige» Virus. Das mutete uns eigenartig an: man weiss noch wenig über das Problem, aber die alternativlose Lösung ist bereits klar. Die sich mehrenden TV- und Radiosendungen über Impfstoffforschung wirkten auf uns immer wie PR-Sendungen. Und als dann am Ostersonntag noch Bill Gates in der deutschen Tagesschau zwölf Minuten Programmzeit bekam und da betonte, dass es eine grosse Herausforderung sein werde, Impfstoffdosen für 7 Milliarden Menschen in kurzer Zeit bereitzustellen, drängte es uns zu einem impfkritischen Lied. Diesmal diente uns die Melodie des bekannten, beliebt-verhassten Volkslieds «Wenn eine tannigi Hose het» als Basis für unser Impflied:

Dasselbe Lied hochdeutsch untertitelt

Da wir in diese musikalische Impfweiterbildung – nach intensiver persönlicher Beschäftigung mit der Thematik – viel reinzupacken hatten, ging es nicht unter dreizehn Strophen. Als Hauptillustrationsmittel für das Video wählten wir Urwaldbilder, welche das über lange Zeiträume natürlich Gewachsene verkörpern, ähnlich wie das Wunder unseres Immunsystems, dessen natürliches Funktionieren nun mit einer experimentellen «Impf-Technologie» unseres Erachtens aufs Spiel gesetzt wird. Als wir das Lied vor anderthalb Jahren schufen, hätte ich mir nicht vorstellen können, mit welchem Druck die Impfung propagiert werden würde, wie sich Begriffe und Handlungen wie Information, Überzeugung und Erpressung vermischen sollten und wie ein Grossteil der Menschen das mittragen würde. So weit reichte meine Phantasie oder mein Misstrauen gegenüber Menschen damals nicht.

Wenn einzelne Menschen oder kleine Gruppen mit viel Geld und damit verbundener möglicher Machtausübung bis in den privaten Bereich Einfluss nehmen, wie es unseres Erachtens geschehen ist bei den weltweiten bis in den persönlichen Bereich eingreifenden Corona-Massnahmen und -Einschränkungen – mit Einfluss von mächtigen dem WEF nahestehenden Menschen, globalistischen Organisationen wie der WHO, der Weltbank, Unoprogrammen und dabei herausstechenden Menschen wie z.B. Bill Gates, Klaus Schwab, Alain Berset, … Wenn man dann leidet unter diesen einem persönlich nicht einleuchtenden Einschränkungen wie Zertifikats- und Maskenpflicht, Impfdruck, Berufsverbot, Versammlungsverboten, Singverbot und mehr, ist es nicht ganz einfach, innerlich keine starken Ressentiments gegen konkrete Menschen, welche diese Massnahmen befürworten, einfädeln und verordnen, aufzubauen, sondern sie trotz ihrer Haltungen und Handlungen, die man nicht teilt, als genauso zur Menschheitsfamilie gehörend (Begriff von Daniele Ganser) zu empfinden und ihnen gegenüber friedlich zu bleiben, nicht rachsüchtig zu werden, selbst keine Feindbilder zu «pflegen». Als Initiatoren des Sing- und Friedensprojekts StimmVolk.ch ist es uns wichtig, Mensch und Handlung zu unterscheiden – und wer weiss, wie ich wäre, wenn ich in der Haut von z.B. Bill Gates geboren worden wäre. Karin Jana, meine Frau, «sah» einmal in einer inneren Meditation den kleinen Bill als einsamen, eingeschüchterten und unsicheren Jungen und wie er Freude und Lebendigkeit ausstrahlte an einem Feuer draussen in der Natur, in den Bergen, beim Zubereiten von «Schlangenbrot» über den Flammen – ein einfaches Erlebnis, das ihm vielleicht real versagt geblieben ist. Dieses innere Bild bewegte uns und brachte uns auf die Idee, ihn, Melinda und seine Freunde mit einem Lied in die Alpen einzuladen: Hey Bill, wi geit's der o?:

Dasselbe Lied hochdeutsch untertitelt / englisch untertitelt

Wir stellten uns dabei ein herzliches Ferientreffen in einem Alpental vor, ohne Gespräche über Impfstoffe oder Geld, nein, zum Erleben des Älpleralltags, zum Feiern und Singen, zur Erholung, zum Sitzen ums Feuer. Und dazu passte diese einfache lettische Trinkliedmelodie – ergänzt mit einem Jodel – hervorragend. Nicht überraschend wurde unsere Einladung nicht angenommen. Schade, es hätte helfen können, dass Bill Gates, der von verschiedenen Menschen so unterschiedlich eingeschätzt wird: innovativer Menschenfreund, Technikfreak, kaltblütiger Geschäftsmann oder machtgieriger Drahtzieher und Vieles mehr, eine neue Erfahrung in seinem Leben hätte machen können und als Mensch greifbarer worden wäre.

Das schmerzhafte Erleben, dass mit den autoritären Top-Down-Massnahmen sich die Gesellschaft spaltete und viele menschliche Qualitäten teilweise schwieriger lebbar wurden, hat uns zur Umdichtung des bekannten Liedes von Pete Seeger «Where Have All The Flowers Gone?» bewogen, "Sag mir, wo die Freiheit ist":

Dasselbe Lied englisch untertitelt

... mit beispielsweise folgender Strophe:

Sag mir, wo die Würde ist. Wo ist sie geblieben?
Sag mir, wo die Liebe ist. Was ist gescheh’n?
Wie viel Leben opfern wir, für Sicherheit und Macht und Gier?
Wann wird man je versteh’n?

Um nicht mit diesen bedrückenden Texten von Verlust zu verbleiben, benennen wir dann Qualitäten wie Herzlichkeit, Lachen, Austausch, Klarheit, Vielfalt, Lebendigkeit, Mitgefühl, Freundlichkeit, Würde, Freiheit, Natürlichkeit, Gefühlsverbundenheit und Liebe – und geben Ermutigung, uns diese Qualitäten und Werte zu erhalten, gerade in herausfordernden Zeiten:

Hol’n wir uns all das zurück: mutig, offen, mit Vertrau’n!
Schaffen wir gemeinsam Glück! Dann wird’s gescheh’n!
Freudvoll packen wir das an – sind uns treu und bleiben dran!
Dann werden wir versteh’n!

Zu Beginn des neuen Jahres 2021 brachte wieder Karin Jana ein Text- und Melodiefragment von einer Nebelwanderung auf der verschneiten Rigi zurück, das wir dann gemeinsam zum Zaubermärchen-Lied "Es isch emal e Garte gsi" weiter entwickelten:

Dasselbe Lied hochdeutsch untertitelt

Irgendwie erzählt es in Vielem die Geschichte der Pandemiezeit: aus Angst und Schutzbedürfnis Mauern errichten, die viel Leben ums Leben bringen. Dann der märchenhafte Moment, wo sich Spieldrachen aufgrund starker Gefühle in lebendige Drachen verwandeln, welche die errichteten Mauern niederreissen und aus den Trümmern Schönes und Neues entstehen lassen.

Di Drache hei nöis Läbe ‘bracht, i d’Stadt, i ds Dorf, uf ds Land.
D’Lütt hei sech wider bsunne, ds Läbe z’fiire Hand in Hand,
mit allne Gfüel u wiiter Seel, ii’bettet i d’Natur.
Si hei’s verstande, töif erläbt – u das isch ds Glück ganz puur.

Wir verbanden das Lied mit folgendem Segen:

«Mögen uns die schöpferischen Drachen besuchen und uns darin unterstützen, lebensfeindliche Schutzmauern abzubrechen und Neues, Lebensfreundlicheres daraus zu gestalten. Mögen wir menschlich und gesellschaftlich gestärkt aus dieser herausfordernden Krisen- und Wendezeit herauskommen. Mögen wir wieder zur Urkraft der verschiedenen Gefühle finden, so dass Gefühle zu einer wichtigen Quelle von gesundem Wandel werden können, so wie der Schmerz und die Tränen der Kinder die Drachen der konstruktiven Wutkraft erweckt haben.»

Das Mitsing-Lied "Heya hey heya" – nach einer Melodie unseres deutschen Kinderliedermacher-Freundes Unmada Manfred Kindel – beendet vorerst den Liederreigen:

Dasselbe Lied hochdeutsch untertitelt
 
Dieses Lied ist genährt von den äusserst inspirierenden Fachbüchern von Vivian Dittmar zur Urkraft der fünf Grundgefühle: Freude, Wut, Trauer, Angst und Scham (in ihrer Begrifflichkeit). Wenn die Gefühle in ihrer Urkraft erlebt werden, entstehen Qualitäten wie Leichtigkeit, Humor, Wertschätzung, Begeisterung und Dankbarkeit (Freude), Klarheit, Engagement und Handlungskraft (Wut), Mitgefühl, (Selbst-)Liebe, Sanftheit, Tiefe und Versöhnung (Trauer), Fähigkeit zu Selbstschutz, Kreativität und Mut (Angst), gesunde Selbstreflexion, Bescheidenheit und Demut (Scham).

Unser Lied ist in dem Sinn ein "Lied zur Zeit", als dass wir erleben, wie in den Herausforderungen der "Coronakrise" mit all ihren obrigkeitlichen Massnahmen bei uns Menschen oft auch die Schattenseiten der Gefühlskräfte aktiviert wurden und werden: Passivität, Resignation, Depression, Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit (Trauer), Hoffnungslosigkeit, Lähmung, Stress, Unberührbarkeit, Abkopplung vom Leben (Angst), Aggressivität, Gewalt, Fanatismus, Kontrollwahn, Rechthaberei, Zweifel und Handlungsunfähigkeit (Wut), Verblendung, Selbstbetrug, Illusion, Naivität, Verdrängung, Missmut, Freudlosigkeit, Einsamkeit (Freude) und Selbstzerfleischung, Perfektionsdrang, Zwänge, Narzissmus, Unfehlbarkeit, Schamlosigkeit (Scham). Möge dieses Lied uns helfen, immer wieder in die archetypische Urkraft der Gefühle zu kommen, und uns wachhalten, damit wir bemerken, wenn wir den Schattenseiten unserer Gefühle "erliegen". Möge dieses Lied beitragen zu unserer Gefühlskompetenz in der Begegnung mit andern. Möge es uns lehren, dass Gefühle heilig sind und ausgedrückt werden wollen.

Aktuell scheinen nach unserem Ermessen mächtige und einflussreiche Menschen (z.B. rund ums WEF, mit dem "Great Reset" und dem "Great Narrative") Ideen zur "Rettung der Menschheit und der Welt" voranzutreiben. Sie glauben stark an technologische Lösungen, Transhumanismus, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, ... und wollen uns Menschen damit "verbessern" ("human enhancement"). Meine Frau und ich glauben, dass zu einem wirklichen "human enhancement" eher die Entwicklung von Gefühlskompetenz (wie oben beschrieben), von Herzverbundenheit, und eine neue tiefe Verbindung zu Mutter Erde und all ihren lebendigen Wesen gehört – und auch eine Beschränkung von Konsum! Da haben wir Menschen noch so viel Wachstumspotenzial! Nur lässt sich dieses nun mal kaum einfach mit einer gentherapeutischen Massnahme oder einer pharmazeutischen Superpille verwirklichen – eher schon mit dem Singen von Liedern für artgerechte Lebensweise und Lebensqualitäten.

Hier einige solche Lieder aus verschiedenen Kulturen – zum Mitsingen:

Abre la puerta, für die Kraft der Erneuerung und der Herzöffnung   https://youtu.be/ijieNCdr0UU
Om Ganapati, für Unterstützung bei Neuanfängen   https://youtu.be/W_BijXbdAq4
Dwelling in the present moment, für das “Ganz im Moment Sein»   https://youtu.be/7ZmVoh5wTZ4
Yana Herzchant, für das Öffnen unserer Herzen   https://youtu.be/xrUJT94uFZA
O Mae a natureza, für das Achten der Natur und all ihrer Wesen  https://youtu.be/Ksm5pDwFYGs
Weya he – Pachamama, zum Ehren von Mutter Erde   https://youtu.be/j3OPIhw5tYk
Abuelito fuego, für das Ehren der vier Elemente und der Kräfte in der Natur   https://youtu.be/ExdwjZWpAJI
Hold me, für das «volle Leben» und die Bereitschaft zu sterben, wenn es Zeit ist   https://youtu.be/-qzd-QkabXE
Miniamba, für das Vertrauen  https://youtu.be/GUJDX-selPg
He yama yo, für Überblick, Weitsicht und Gelassenheit   https://youtu.be/Nne9HXcrLPQ
Bobo male, afrikanisches Lied für Begeisterung und Beseeltheit   https://youtu.be/qb6CAGNNsoA
Nigun Reparierer, für Lebensfreude, Fröhlichkeit und Dankbarkeit   https://youtu.be/03_lpjDlkbs
Weitere auf der Playlist "Wochenlieder zum Mitsingen"

* * * * * * * * * * *

PDF dieses ganzen Textes 

* * * * * * * * * * *

Autor:
Matthias Gerber

Matthias Gerber (1955) ist Singanleiter, Welt-Volksmusikant, Ritualbegleiter, Männerarbeiter und Musikjournalist. Mit seiner Lebens- und Musikpartnerin Karin Jana Beck belebt er seit bald 30 Jahren als Musik Duenda beseelte Feste, Feiern, Anlässe von Geburt bis Tod mit gemeinsamem Singen und mit Musik. Er ist Mitinitiator des gemeinnützigen Sing- und Friedensprojekts StimmVolk.ch und lebt in Winterthur und Kiental BE.  www.tschatscho.ch   www.stimmvolk.ch